Stiftskirche
Die Stiftskirche, Grablege der Wildgrafen, liegt weithin sichtbar auf einem Berg zwischen Bäumen. Äußerlich schlicht, bildet sie innen mit ihren 22 Grabdenkmälern eine Galerie der Regionalgeschichte eines Hunsrücker Adelsgeschlechts und der Bildhauerkunst.
1318
St. Johannisberg wird zur Stiftskirche erhoben. Erster Umbau der Kirche. Die Spitzbogenfenster auf der Nord- und Westseite und das zweiteilige Maßwerkfenster mit Vierpass auf der Nordseite stammen aus dieser Phase. 1383 wurde hier der erste Rheingraf beigesetzt.
1561
Im Zuge der Reformation wird aus der Stiftskirche die "Ev. Superintendentur St. Johannisberg", die die kirchliche Verwaltung für zahlreiche ev. Pfarreien der Gegend stellt.
1844
Das Gewölbe wird niedergelegt und durch eine flache Balkendecke ersetzt. Die Familiengruft unter dem Chor wird aufgefüllt, der Fußboden des Kirchenschiffes um etwa einen Meter erhöht. Von der Gemeinde Laubach bei Simmern wird für 500 Taler eine Orgel erworben. Die bekannte Orgelbauerfamilie Stumm aus Rhaunen-Sulzbach baute sie ursprünglich im Jahr 1782.
1890
Bis zu dieser Zeit wird der Kirchgarten noch als Friedhof für die Verstorbenen von Hochstetten und Dhaun genutzt.
In den Jahren 1909-10, 1947-48 und 1964-67 werden Ausbesserungen bzw. Innen- und Außenrenovierungen an der Kirche durchgeführt. Der besondere kulturhistorische Wert der Kirche liegt in ihren insgesamt 22 Grabmälern und Schrifttafeln der gräflichen Familie, Stiftsherren und Dhauner Hofbeamten bzw. deren Familienangehörigen. Sie umspannen den großen Zeitraum von 1323 bis 1756 und beweisen z.T. eine hohe Qualität, wie z.B. Das Grabmal für den Wild- und Rheingrafen Philipp (?1521), das die Person naturnah wiedergibt und als bedeutendes Werk der deutschen Frührenaissance gilt.